Wie arbeitet ein Heizungs-Thermostatventil?

Jeder hat mit Sicherheit schon ein Heizungs-Thermostatventil genutzt. Mit der genauen Arbeitsweise eines Thermostatventils beschäftigt man sich aber kaum. Wenn man sich doch damit beschäftigt, dann stimmt meist etwas mit der Temperatur in zumindest einem Raum nicht.

 
ThermostatventilVielleicht ein wenig zu den Grundlagen: Durch Drehen des Thermostatventils (kurz auch: Thermostats) kann man die Temperatur des Raums verändern. Wenn die richtige Einstellung des Thermostatventils gefunden wurde, wird die Temperatur des Raums dann in der Regel auch gehalten. Dies trifft zumindest dann zu, wenn es keine anderen Einflüsse wie die Nachtabsenkung der zentralen Heizungsanlage gibt. Wenn durch die Nachtabsenkung die Heizungstemperatur (Vorlauftemperatur) sinkt, dann kann die gewünschte Temperatur häufig nicht mehr erreicht werden - egal wie das Thermostatventil eingestellt ist. In diesen Fällen sollte dann ggf. eine andere (spätere) Zeit für die Nachtabsenkung der Heizungsanlage gewählt werden.
 
Das Thermostatventil reagiert dabei auf die Umgebungstemperatur. Wenn die gemessene Umgebungstemperatur unter der voreingestellten "Wunschtemperatur" liegt, dann wird das Ventil weiter geöffnet und mehr warmes Wasser strömt in den Heizungskörper. Wenn die Temperatur am Thermostatventil über der "Wunschtemperatur" liegt, dann wird das Ventil etwas geschlossen. Dadurch kommt dann weniger warmes Heizungswasser in den Heizkörper.
 
Das Heizungs-Thermostatventil ist dabei immer mit einem Temperaturfühler ausgestattet. Der Temperaturfühler kann aber einen sehr unterschiedlichen Aufbau haben. Im Fühler kann Gas oder auch eine Flüssigkeit verwendet werden. Das Gas oder die Flüssigkeit dehnt sich abhängig von der Temperatur aus. Durch diese Reaktion auf Temperaturveränderungen wird dann ein Ventil geöffnet oder auch wieder geschlossen (mittels eines kleinen Metallstifts). Dadurch, dass das Thermostatventil ständig nachreguliert, wird die Raumtemperatur konstant gehalten.
 

Einstellung der Heizungs-Thermostatventile

 
Wichtig ist eigentlich nur die (einmalige) Einstellung des Thermostatventils. Gängige Einstellmöglichkeiten reichen von Frostschutz (meist mit einem * markiert) bis oftmals zur Zahl 5. Die "Mitte", oftmals die Zahl 3, entspricht dabei einer Voreinstellung von ca. 20 Grad. Teilweise sind die 20 Grad Celsius auch farblich markiert, z.B. durch einen roten Strich. Die Frostschutzposition des Heizungsthermostats entspricht meist etwa 6 Grad Celsius. 
 
Wer in der Nacht im Winter bei offenem Fenster schläft, wundert sich häufig darüber, dass die Heizkörper recht warm sind. Dies kommt durch die Frostschutz-Position des Heizungs-Thermostats. Der Raum soll durch die Frostschutz-Stellung auf 6 Grad erwärmt werden. Dies ist bei angekippten Fenstern im Winter aber mit einiger "Anstrengung" verbunden, d.h., die Heizkörper werden recht warm. Diese Funktion hat auch durchaus ihren Sinn, da so verhindert wird, dass das Wasser in den Heizkörpern gefriert. Auf diese Weise könnte es zu "platzenden" Heizkörpern kommen.
 
Wichtig für ein generell gutes Funktionieren der Heizungsanlage sind auch die Voreinstellungen am jeweiligen Heizkörper. Die Heizungsanlage besteht meist aus sehr vielen Heizkörpern, die häufig auch über mehrere Etagen verteilt sind. Damit nicht nur der Heizkörper, der dicht neben der Heizung ist, sondern auch der Heizkörper, der in der obersten Etage "in der letzten Ecke" ist, warm wird, sind gewisse Voreinstellungen an den Heizkörpern sinnvoll. Auch der jeweilige Wärmebedarf der Räume spielt dabei eine große Rolle. Fachmänner sprechen bei diesen notwendigen "Voreinstellungen" vom sogenannten hydraulischen Abgleich. Die Einstellungen, die den Wasserdurchfluss verändern, können entweder direkt am Ventil oder am Rücklauf vorgenommen werden.
 

Neue Thermostatventile

 
Inzwischen gibt es auch schon viele elektronische Thermostatventile. Diese bieten einige Funktionen mehr als die mechanischen Thermostatventile. Die "Programmierbarkeit" der Thermostatventile ist sicherlich ein entscheidender Vorteil.